Ratgeber Psoriasis-Arthritis
Informationen für Betroffene und AngehörigeErstes Mittel zur Feststellung einer Psoriasis-Arthritis ist die Anamnese. Die Aufnahme der Krankheitsgeschichte kann erste Hinweise auf die Art der Erkrankung geben. Symptome wie geschwollene und schmerzende Gelenke, Kreuzschmerzen sowie die Symptome einer Schuppenflechte. Die Schmerzen in den Gelenken sind zumeist morgens besonders stark und werden durch Bewegung vermindert. Eine körperliche Untersuchung mit Abtastung der Gelenke und Einschätzung des Hautzustandes kann die Diagnose festigen.
Zur Diagnose können labordiagnostische Untersuchungen des Blutes, der Haut sowie der Gelenkflüssigkeit angewendet werden. Eine bereits eingetretene Veränderung der Gelenke kann unter anderem durch Röntgen, Ultraschall oder MRT dargestellt werden.
Diagnose von Psoriasis-Arthritis
Symptome bei Psoriasis-Arthritis
Typische Symptome einer Psoriasis-Arthritis sind u. a. Gelenkschwellungen, Gelenk- bzw. Rückenschmerzen, die meist in Ruhe zunehmen und sich bei Bewegung bessern, tiefsitzende Kreuzschmerzen und Morgensteifigkeit. Bei den meisten Patienten treten die für Schuppenflechte charakteristischen Hautsymptome zuerst auf. Es gibt jedoch auch Betroffene, bei denen Gelenk- und Hautbeschwerden gleichzeitig auftreten. In wenigen Fällen beginnt die Psoriasis-Arthritis vor der Schuppenflechte, d. h., die Hautsymptome treten später auf.
Diagnostische Verfahren
Im Rahmen eines Anamnesegesprächs werden Fragen zu Symptomen und Beschwerden gestellt. Wichtige Hinweise für die Diagnose können u. a. auch Psoriasis-Erkrankungen in der Familie sein. Besonders dann, wenn Hautsymptome fehlen, kann es die Diagnose erleichtern, da Psoriasis und Psoriasis-Arthritis z. T. familiär gehäuft auftreten. Der Anamnese folgt in der Regel eine körperliche Untersuchung mit Abtasten der Gelenke und einer Begutachtung der von Schuppenflechte betroffenen Hautareale.
Mithilfe von Blutuntersuchungen können entzündliche Prozesse durch das Vorhandensein von charakteristischen Merkmalen (sog. Entzündungsmarker) nachgewiesen werden. In den meisten Fällen sind diese Werte bei Psoriasis-Arthritis erhöht. Der sog. Rheumafaktor (bestimmte Antikörper, die z. B. bei Rheumatoider Arthritis auftreten können) ist hingegen nur bei wenigen Patienten mit Psoriasis-Arthritis nachweisbar.
Weiteren Aufschluss über das Krankheitsbild können Hautproben und Gelenkflüssigkeitsuntersuchungen geben. Veränderungen der Gelenke im fortgeschrittenen Stadium der Erkrankung können durch bildgebende Verfahren wie Radiografie (Röntgen; im fortgeschrittenen Stadium), Magnetresonanztomografie (MRT), Computertomografie (CT) oder Sonografie (Ultraschall) diagnostiziert werden. Frühe Veränderungen lassen sich mittels Ultraschall und MRT meist gut darstellen.
Untersuchung der betroffenen Hautareale
Sofern die Psoriasis durch ein verändertes Hautbild äußerlich sichtbar wird, kann der Arzt die betroffenen Hautpartien genau untersuchen. Die Hautschuppen sind oft dicker und trocken. Sollte es unklar sein, ob es sich um eine Psoriasis handelt, können kleine Hautproben auch unter dem Mikroskop untersucht werden.
Abtasten der Gelenke
Für die Diagnose wird der Arzt in der Regel auch die Gelenke genauer untersuchen. Er kann diese vorsichtig bewegen und abtasten und somit feststellen, welche Gelenke genau von der Psoriasis-Arthritis betroffen sind. Es können zwei Ausprägungen vorliegen, eine symmetrische und eine asymmetrische Form. Bei der symmetrischen sind die Gelenke an beiden Körperhälften in etwa gleich stark betroffen. In der Regel tritt Psoriasis-Arthritis an den Gelenken an Zehen oder Füßen auf. Sichtbar kann dies durch geschwollene Finger oder Zehen werden.
Abgrenzung zu anderen rheumatischen Erkrankungen
Um die Diagnose Psoriasis-Arthritis stellen zu können, ist ein Besuch beim Rheumatologen angezeigt. Dieser kann die aufgetretenen Beschwerden von anderen rheumatischen Krankheiten abgrenzen, besonders Morbus Bechterew oder der rheumatoiden Arthritis. Morgensteifigkeit, ein Symptom bei Psoriasis-Arthritis, kann auch z. B. bei rheumatoider Arthritis auftreten, in der Regel am Anfang aber nicht so stark wie bei der Psoriasis-Arthritis.
Die Psoriasis-Arthritis ist eine Autoimmunerkrankung. Dabei handelt es sich um Fehlsteuerung des Immunsystems, welches die eigenen Zellen des Körpers bekämpft.
Es konnte noch nicht abschließend ermittelt werden, welche Ursache die Entstehung der Psoriasis-Arthritis bedingt, vermutet wird eine genetische Disposition. Diese führt in der Regel jedoch nicht zum Ausbruch der Erkrankung, erst durch zusätzliche Auslöser wird die Erkrankung hervorgerufen. Diese Auslöser werden als Triggerfaktoren bezeichnet und können beispielsweise ansteckende Krankheiten, medikamentöse Therapien, eine Veränderung des Hormonspiegels oder auch psychologische Faktoren sein.
Bislang sind nur symptomatische Therapien zur Besserung dieser chronischen Erkrankung verfügbar. Wirkstoffe zur äußerlichen Anwendung sind vor allem bei der asymmetrischen Psoriasis-Arthritis, bei der jeweils einzelne Gelenke betroffen sind, angezeigt. Entzündungshemmende Wirkstoffe wie nichtsteroidale Antirheumatika werden systemisch, d. h. beispielsweise in Tablettenform, angewendet. Während zur Linderung der Schmerzen in den Gelenken unter anderem thermische Anwendungen, Physiotherapie oder auch Massagen angewendet werden können, kann eine Balneophototherapie den Hautzustand verbessern. Verschiedene Badezusätze wie beispielsweise Totes-Meer-Salz wirken sich positiv auf die Entzündung aus, danach wird die Haut mit UV-Licht bestrahlt.
Psoriasis-Arthritis ist eine entzündliche Erkrankung, die eng mit der Schuppenflechte (Psoriasis) zusammenhängt. Die Schuppenflechte äußert sich in Entzündungsreaktionen der Haut. Äußere Anzeichen der Psoriasis sind rote Hautstellen und Schuppen, insbesondere an den Beugestellen der Extremitäten sowie am Kopf. Ein kleiner Teil der von Psoriasis Betroffenen erkrankt auch an Psoriasis-Arthritis, wobei auch die Gelenke und die Gelenkhäute betroffen sind.
Es gibt verschiedene Ausprägungen der Psoriasis-Arthritis: Die meisten Betroffenen leiden unter einer asymmetrischen Form, die die kleinen Gelenke von Händen und Füßen, unter Umständen aber auch die Knie oder die Hüfte beeinträchtigt. Im Gegensatz dazu sind bei der symmetrischen Form jeweils die gegenüberliegenden Gelenke gleichzeitig betroffen.